Die Schülerinnen und Schüler der WBS haben bereits über 100 Obstbäume in Schlutup gepflanzt. Foto: Hanse Obst

Schülerinnen und Schüler der Willy-Brandt-Schule (WBS) aus Lübeck-Schlutup planen für die Zukunft: Das neue Jahr ist wenige Tage alt und schon pflanzt die Obst-AG im schuleigenen Kleingarten vier hochstämmige Regionalsorten.

Die Nachmittags-AG besteht bereits seit 2016. Sie hat unter Anleitung vom Hanse-Obst e.V. bereits über 100 Obstgehölze nach Schlutup gebracht. Ein Riesenspaß trotz des Regens für die WBS-Kids und für Streuobstwiesenpädagoge Ulrich Praedel, der das Naturprojekt leitet. Spaß und nachhaltiger Nutzen zeichnen diese Obst-AG aus, die etliche Förderer hinter sich hat.

Die Propp-Stiftung hat den WBS-Lehrgarten im Kleingartenverein in der Ottostraße 2 von Anfang an unterstützt. „Wir wollen gesunde Ernährung, Klimakunde, Natur- und Umweltschutz noch mehr fördern“, sagt die Schlutuper Stifterin Silvia M. Propp und schaut im Lehrgarten regelmäßig nach dem Rechten. Auch die WBS-Schulleitung, Frau Hase-Rodriguez und Frau Luhmann, guckt im „Schlutuper Apfel- und Naschgarten“ gern vorbei, den bereits über 50 Schüler bewirtschafteten. Derzeit finden dort zwei AGs jeden Donnerstag und Freitag statt.

Dieser Vorzeige-Garten entstand nach dem Konzept „Leergärten werden Lehrgärten“, das von Hans-Dieter Schiller, Vorsitzender der Lübecker Gartenfreunde, und Heinz Egleder von Hanse-Obst entwickelt wurde. „Hier in Schlutup entstand der allererste Lehrgarten-Prototyp“, sagt Obstliebhaber Egleder. 2019 fand in dem WBS-Garten eine Lehrer-Weiterbildung vom Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein statt.

Dass das Konzept auch Kindern gefällt, zeigt WBS-Schüler Thies Kleinschmidt: „Ich bin schon fünf Jahre in der Obst-AG und habe fast nie gefehlt“, sagt der Siebtklässler bei der Baumpflanzung im Nieselregen. Gepflanzt werden alte Apfelsorten: zwei Holsteiner Cox, ein Roter Bellefleur und ein Roter Berlepsch. David und Ole aus der 5b und auch Silko aus der 6a, siehe Foto, sind durch die Obst-AG geübte Klima- und Naturschützer und auch Baumpflanzer geworden.

Die Obstbäume sind nun Teil der Essbaren Stadt Lübeck; bevor die Schüler aber erste Früchte davon essen können, werden noch Jahre vergehen. Nur Thies hat schon geerntet, was er selbst mit anpflanzte. „Fünf Jahre kann es schon dauern“, sagt Obst- und Naturliebhaber Praedel: „Wir investieren hier in die Zukunft!“ Infos zum Projekt gibt es unter Tel. 0151/41443322 oder 0176/27840625.

Der Beitrag wurde am 09.01.2020 bei HL-LIVE veröffentlicht.